Tobias Puspas, der bei den Kommunalwahlen im September Bürgermeister von Lennestadt werden will, hat am Donnerstag (16. Juli) die Sportanlagen des SSV Elspe besichtigt. Sein Eindruck: „Ihr seid ein sehr gut funktionierender Verein.“

Das neue Kleinspielfeld, das gepflegte Clubhaus, die sanierten Kabinen: „Schon top!“, meinte der CDU-Kandidat beim Gang durch die Anlagen, und erst der Blick oben aus dem Clubhaus aufs Spielfeld: „Cool!“. Der Vorstand des SSV, Christoph Heimes, Lothar Wittwer, Michael Meier, Fiete Hermes und Fabian Biermann, zeigten dem Bürgermeister-Kandidaten aber nicht nur die Sahneteilchen der Anlage. „Ganz große Bauchschmerzen“, so Christoph Heimes, bereitet den Verantwortlichen der Zustand des Kunstrasenplatzes. Er stammt aus dem Jahr 2004 und sein Haltbarkeitsdatum ist im Wortsinne abgelaufen. Der Fünfmeterraum vor den Toren ist fadenscheinig, die Elfmeterpunkte wurden geflickt ebenso wie Teile des Strafraumes.

Puspas5Förderanträge sind vorbereitet
Puspas, der bis zur B-Jugend in Oberelspe Fußball spielte („Nie grandios“), macht sich ein eindrückliches Bild davon. Ein neuer Platz koste wohl um die 250.000 Euro, bei einer Förderung von 100.000 Euro durch die Stadt bliebe dem SSV ein kaum zu finanzierender Eigenanteil bei noch laufenden Verbindlichkeiten, gab Heimes zu bedenken. Zudem ist die Drainage des Platzes nicht mehr zu retten, „da haben wir gedacht, wir gehen auf die Stadt zu.“ Schon jetzt hat Heimes Förderanträge vorbereitet, um einen Finanzierungsrahmen für den neuen Kunstrasen im Jahr 2022 zu schaffen.

Neues LED-Flutlicht, Photovoltaik, undundund
Die weiteren Pläne und laufenden Projekte des Vereins (u.a. neue LED-Flutlichtanlage, neue Eingangstüren, energetische Sanierung des Dachbodens, Photovoltaikanlage mit Speicher, Fassadenanstrich, Lautsprecheranlage) führten schnell zu einer Grundsatzdiskussion über die Verteilung von kommunalen Fördergeldern. „Ich glaube, wir müssen in Zukunft priorisieren“, deutete Tobias Puspas an. Will heißen: wenige Vereine mit großer Strahlkraft stärker unterstützen.Puspas6
"Strukturen schaffen, mit guten Teams Aufgaben lösen"

Im Gegenzug zu den Sorgen und Nöten des SSV Elspe hörte sich der Vorstand aber auch an, wo den Kommunalpolitiker der Schuh drückt. „Wir müssen gegen das Image kämpfen, die CDU sei eine Partei grauhaariger Männer. Wir müssen Frauen reinbringen und junge Männer“, sagte Puspas, der aus dem parteipolitischen Hintergrund der CDU nun ins Rampenlicht tritt. Als Teamplayer hat er auch die Parallelen zwischen Stadtverwaltungsarbeit, so wie er sie sich vorstellt, und der gemeinschaftlichen Vereinsführung des SSV Elspe entdeckt. „Mit guten Teams zusammenarbeiten, Strukturen schaffen und Aufgaben für die Stadt Lennestadt lösen.“
Die Botschaft des SSV („Ihr braucht einen neuen Platz!“) stieß bei Puspas auf offene Ohren; aber er sagte auch deutlich: „Ich werde keine Zusagen machen für etwas, das man nicht halten kann.“ Dennoch machte er dem Vorstand Mut: „Jeder Verein braucht tatkräftige Leute, den Laden am Laufen zu halten. So wie ihr das macht, findet man das nicht in jedem Verein.“

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