André Weigler, Trainer der 1. Mannschaft des SSV Elspe, sieht zuversichtlich in die neue Saison der Kreisliga A.

Sag mal André, kein Absteiger in der Kreisliga A, dafür mit Elben, Gerlingen und Ostentrop gleich drei Aufsteiger, die Saison abgebrochen, keine sportlich befriedigende Situation, oder?
André Weigler:  Als Trainer hätte ich die Saison 2019/20 lieber zu Ende gespielt. Jetzt fehlt ein halbes Jahr, in dem ich unsere junge Mannschaft hätte weiterentwickeln können. Mit dem Abbruch und der Entscheidung, wie sie getroffen worden ist, wollte der Fußballverband Westfalen meines Erachtens niemandem wehtun. Aber in einer solchen verrückten Situation gibt es wohl niemals eine gerechte Lösung.

Wag‘ mal einen Blick in die neue Saison.
André: Die Liga der kommenden Saison ist sehr ausgeglichen besetzt, Favorit auf den Aufstieg ist für mich Türk Attendorn. Die 2. Mannschaft des Verbandsligisten FSV Gerlingen ist gut entwickelt worden und wird ein Wörtchen mitreden wollen, ebenso wie GW Elben. Trainer Tobias Stevens hat gute Leute verpflichtet, der echte Rasenplatz ist ein zusätzlicher Heimvorteil. Ostentrop spielt sehr robust, ist heimstark und immer für eine Überraschung gut.

Auch neben dem Platz mehr als eine Einheit

Wie schätztest Du die Möglichkeiten des SSV Elspe ein?
André: Wir wollen gut in die neue Saison starten und uns gut verkaufen. Mit unserer jungen, sehr homogenen Mannschaft ist einiges möglich. Sie ist auch neben dem Platz mehr als eine Einheit geworden. Die Jungs haben auch in Corona-Zeiten den Kontakt untereinander nie abreißen lassen. Bis zum Saison- und Trainingsabbruch habe ich verschiedene taktische Systeme mit der Mannschaft probiert und sehr gute Ansätze gesehen. Aber, leider, es fehlt nun ein halbes Jahr Spiel- und Trainingspraxis.

Trotzdem strebst Du mit dem SSV in der vergrößerten A-Liga selbstbewusst einen gesicherten Tabellenplatz an.
André: Was mich positiv stimmt, dass wir im Team bislang keine Abgänge verzeichnen und Qualität hinzugewonnen haben mit Toni Larocca, Maik Wielinski und Robin Busse. Die erfahrenen Haudegen Robin und Toni sollen die jüngeren Spieler auf dem Platz führen, Maik kann mit seiner positiven Grundeinstellung die Menschen mitreißen. Ich hoffe, es gelingt ihm nach seinem Umzug nach Elspe über den SSV auch der „Sprung ins Dorf“. Und Dennis Brahimi, das hat der sportliche Leiter Michael Thielmann gut gesagt, ist für die Mannschaft ein sehr wichtiger Spieler.

An der Kommunikation arbeiten

Wo liegen Entwicklungsmöglichkeiten?
André:  An der Kommunikation auf dem Platz müssen wir noch arbeiten, das haben wir zu wenig trainiert. Wir müssen das Umschaltspiel besser umsetzen und es vor allem in die Köpfe reinbringen. Apropos Köpfchen: Das brauchen wir im Spiel nach vorne, wir müssen länger im Ballbesitz bleiben, die Lücken suchen, die dann zu Tor-Chancen führen. Insgesamt ist der SSV Elspe 2020/21 in Breite und Qualität besser aufgestellt. Da kann auch bei Wechseln von der Bank mal frischer Wind ins Spiel kommen.

Wie siehst Du deine Rolle in der kommenden Saison, am Spielfeldrand oder auf dem Platz?
André: Mmmh, es reizt mich schon, als Spieler auf dem Platz der Mannschaft immer wieder mal Impulse geben zu können. Ich sehe mich aber eher an der Außenlinie, da kann ich noch besser helfen. Aber wenn ich auf dem Platz gebraucht werde, bin ich da!